Die Geschichte von St. Wendelinus

 Der hl. Wendelinus wurde erstmals in Berrenrath 1298 erwähn, als Nonnen aus dem Konvent Marienborn eine Bildnissäule des Heiligen aufstellten. 1632 wurde an dieser Stelle eine Kapelle errichtet die als Wallfahrtskapelle und somit dem Unterhalt des Klosters diente. Mehrmals vergrößert wurde dieses Gotteshaus im Jahre 1850 mit der Errichtung der Pfarrei St.Wendelinus zur Pfarrkirche erhoben.

 

 1864 wird ein neues Pfarrhaus gebaut und bereits seit 1829 hat Berrenrath auch einen eigenen Friedhof. Vorher wurden die Berrenrather in Gleuel beerdigt.

 Da Berrenrath aber immer größer wurde und die Kirche baufällig war, musste gegen Ende des 19. Jh. eine neue, größere Kirche her. Am 26. Oktober 1890 war die feierliche Grundsteinlegung der neuen Kirche die den Abriss der Alten mit sich zog. Da die finanzielle Lage damals nicht so rosig war, dauerte die Einrichtung der Kirche über 20 Jahre. 1904 wurden drei Glocken angeschafft und 1911 die neue Orgel eingeweiht. Nun hatten die Berrenrather endlich wieder eine richtige Kirche.

 Im 1. Weltkrieg mussten zwei der drei 1904 erworbenen Glocken zu Kriegszwecken abgeliefert werden. Die beiden im Jahre 1926 neu gegossenen Glocken ereilte 1942 im 2. Weltkrieg das gleiche Schicksal.

 

 1935 wurde in der Kirche zum ersten Mal eine Kirchenheizung eingebaut und 1936 errichtete die Pfarrei ein Pfarrheim.

 In den letzten Kriegsjahren des 2. Weltkriegs erlitten die kirchlichen Gebäude erheblichen Schaden durch Kriegseinwirkung. Sofort nach Ende des Krieges zeichnete sich ab, dass der Ort Berrenrath wegen der Braunkohlengewinnung umgesiedelt werden sollte. Mit über 90 Prozent stimmten die Berrenrather darüber ab, dass der Ort geschlossen als neues Dorf umgesiedelt werden sollte. Und so wurde der Ort zwischen 1952 und 1959 an seinen jetzigen Standort ca. 600 Meter weiter umgesiedelt. Auch die Kirchengemeinde zog um.

 Die Umsiedlung begann mit der Umbettung der Verstorbenen vom alten Friedhof auf den neuen Gottesacker. Es birgt wohl eine gewisse Ironie in sich, dass die Verstorbenen die Ersten bei der Geburt des neuen Ortes waren. Der bekannte Architekt Fritz Schaller (*1904) legte in Zusammenarbeit mit Wilhelm Jungherz die Pläne für die Kirche in Neu-Berrenrath vor. Am 19. Mai 1957 wurde mit einem großen Fest der Grundstein für die neue Pfarrkirche gelegt, die, man höre und staune, schon Weihnachten 1957 von der Pfarrgemeinde übernommen werden konnte. Die Kirche in alt-Berrenrath wurde 1958 abgerissen. Zwischen 1956 und 1964 wurden neben der Kirche auch das Pfarrhaus, das Pfarrheim und ein Kindergarten errichtet.

 

 1958 erwarb die Gemeinde 5 neue Glocken. Die alte Glocke von 1904, die beide Kriege überlebt hatte, wurde beim Neuguß mit eingeschmolzen. Ebenfalls wurde mit dem Geläute erstmals eine Kirchturmuhr angeschafft, die auch heute noch ihren Dienst tut.

 1968 war die neue Orgel fertig und wurde eingeweiht. Glocken und Orgel wurden durch Spenden Berrenrather Bürger und Gemeindemitglieder finanziert. 1975 feiert die Gemeinde St. Wendelinus ihr 125 jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass werden von dem Künstler Jakob Riffeler sechs Reliefbilder an der Haupteingangstür der Kirche angefertigt.

 Ab 1980 werden umfangreiche Renovierungsmaßnahmen an der Kirche durchgeführt. Die Maßwerkfenster werden erneuert, Marienkapelle und Taufkapelle werden fertig gestellt, alle Dächer der kirchlichen Gebäude erhalten neue Dächer aus Kupfer. Seit 1983 führt die Kirchengemeinde ununterbrochen ein jährliches Pfarrfest durch und dazu noch seit 1985 einen jährlichen Weihnachtsmarkt. In den kommenden Jahren werden von verschiedenen Künstlern neue Kreuzwegstationen aus Bronze geschaffen und 1991 ein neues großes über dem Altar hängendes Kreuz von dem Künstler Karl Burgeff.

 

 1998 feiert die Kirchengemeinde die 700 jährige Verehrung des heiligen Wendelinus in Berrenrath mit einem großen Festjahr. Im Oktober findet der Höhepunkt des Festjahres statt mit der Einweihung des Wendelinusbrunnens auf dem Wendelinusplatz, einem Festkommers und einem großen Festzug, sowie einem Pontifikalamt mit dem damaligen Erzbischof von Köln, Kardinal Joachim Meisner.  2007 wird in dem rekultivierten Gebiet am ehemaligen Standort der alten Wendelinuskirche ein Gedenkkreuz eingeweiht.

 Am 01.08.2008 muss unsere Kirchengemeinde aufgrund von Sparmaßnahmen in der Diözese Köln den Kindergarten in eine städtische Trägerschaft übergeben.  

 

2009 feiert die Dorfgemeinschaft und die Kirchengemeinde den 50. Jahrestag der Umsiedlung von Alt-Berrenrath nach Neu-Berrenrath mit einem großen Fest.