Glockenbeiern in Berrenrath
Das alte Handwerk des Glockenbeierns gab es bereits in Alt-Berrenrath. Wie lange der Brauch in unserem Ort besteht, ist nicht überliefert. Seit dem Jahre 1623 gibt es in Berrenrath ein Gotteshaus - die WendeIinuskapeIIe. Ob diese Kapelle jedoch schon über Glocken verfügte ist nicht bekannt. Im Jahre 1823 wurde die Kapelle um ein Langhaus erweitert und ein Dachreiter gebaut. Dies ist ein Zeichen dafür, dass mindestens ab diesem Zeitpunkt eine oder mehrere Glocken vorhanden waren. Nach den überlieferten Unterlagen besaßen die Berrenrather aus der zerstörten Knapsacker Kapelle wohl drei kleine Glocken. Diese waren in Berrenrath im Gebrauch bis mindestens 1903. Später wurden sie an die Knapsacker Gemeinde zurück gegeben als dort eine Kirche errichtet wurde. In Alt Berrenrath wurde im Jahre 1890 eine neue Kirche gebaut. Für dieses Gotteshaus, die Pfarrkirche St. Wendelmnus, wurde 1904 ein Geläute bestehend aus drei Glocken mit den Tönen, f, g und a bei der Firma Otto aus Hemelingen bei Bremen angeschafft. Auf diese drei Töne aufbauend, war die von Franz Pietrowski überlieferte Beiermelodie abgestimmt.

Im ersten Weltkrieg Krieg gingen zwei der drei Glocken verloren, Diese wurden 1926 durch zwei neue ersetzt und gingen im 2. Weltkrieg 1942 wiederum verloren. Im Jahre 1957 wurde im Zuge der Umsiedlung eine neue Kirche in Neu-Berrenrath gebaut und 1958 die alte Kirche abgerissen. Für diese neue Kirche wurden 1958 dann 5 neue Glocken bel der Firma Mabilon in Saarburg angeschafft. Beim Guß dieser Glocken wurde die noch aus Alt-Berrenrath verbliebene Glocke mit eingeschmolzen und für den Neuguss mitverwendet, da sie in Klang und Ausführung nicht zum neuen Geläute passte.

Im neuen Dorf wurde dann auch eine kurze Zeit gebeiert, wie man an den Halterungen am Klöppel sehen konnte. Über die Beiermänner und über den Zeitraum zwischen 1958 und 1977 ist nichts bekannt. Zwischen 1977 und 1985 wurde definitiv nicht mehr gebeiert.

Seit 1986 wird auf die Initiative des Küsters Hermann Plog wieder regelmäßig gebeiert, und zwar am Ostersonntag, am Pfingstfest (je nach Gottesdienst am Samstag oder Sonntag) und am Tag des Patroziniums des Heiligen Wendelinus, dem Berrenrather Pfarrpatron (immer ein Sonntag um den 20. Oktober).

Pfingsten fällt das Beiern schon mal aus, da dies bereits oft in eine Kurzurlaubszeit fällt. Ostern und Patrozinium fällt dagegen nie aus.

1986 waren die ersten Beiermänner Hermann PIog und Jörg Raskopf. Dazu kamen später dann Peter Dickes , Heinz—Jörg Fischer,            Peter Beusch und  Peter Plog.

Seit Jahren besteht das Beierteam nunmehr aus den Herren Peter Beusch, Heinz-Jörg Fischer, Hermann Plog und Peter PIog.

Berrenrath, am Osterfest 2014